Bye Zucker! Hello Dattelsirup & Co. - Zuckeralternativen im Vergleich

Ernährung

Bye Zucker! Hello Dattelsirup & Co. - Zuckeralternativen im Vergleich

Zuckerfrei heißt der aktuelle Food-Trend. Viele Backfans ersetzen den guten alten Haushaltszucker längst durch Zuckeralternativen. Von Xylit bis Agavendicksaft über Kokosblütenzucker. Die Auswahl ist groß. Wenn Du partout nicht auf die Süße in Deinem morgendlichen Kaffee verzichten kannst, gibt es also genug Alternativen. Doch wie verwende ich die Zuckeralternativen im Alltag? Und wie schmecken sie überhaupt? Diese und weitere Fragen, wie z.B. die Vorteile verschiedener Zuckeralternativen klären wir in diesem Beitrag. Wir wollen Dich nicht länger auf die Folter spannen - los geht`s!

Zuckeralternative Kokosblütenzucker

Diese streufähige Zuckeralternative wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt und ist reich an Kalium, Magnesium und Eisen. Geschmacklich hat das Süßungsmittel allerdings wenig mit Kokos am Hut. Vielmehr kommt eine leckere karamellartige Note durch, die stark an braunen Zucker erinnert. Da bei der Herstellung von Kokosblütenzucker noch viel Handarbeit gefragt ist, schlägt er mit einem recht hohen Preis zu Buche. Du erhältst ihn von ca. 15-30 € pro Kilogramm. Beim Kauf von Kokosblütenzucker solltest Du darauf achten, Produkte aus nachhaltigem Anbau zu wählen. Die Zusammensetzung des Kokosblütenzuckers unterscheidet sich nicht sehr stark von der Zusammensetzung normalen Haushaltszuckers. Er stellt für Diabetiker aufgrund seines hohen Saccharosegehalts keine gute Alternative dar. Außerdem hat er ungefähr ähnlich viele Kalorien wie der Haushaltszucker. Der Vorteil von Kokosblütenzucker ist, dass er natürlicher ist als raffinierter Zucker.

Verwendung von Kokosblütenzucker

Kokosblütenzucker sieht so aus wie brauner Rohrzucker und hat eine leicht herbe Note. Er ist fast genauso süß wie handelsüblicher Zucker und deswegen kannst Du ihn auch genau so dosieren. Getränke, Porridge oder aber auch Kuchen oder Desserts lassen sich super damit herstellen. Allerdings kann es sein, dass Dein Kuchen nicht so stark aufgeht oder Luftblasen im Teig entstehen. Das tut dem Geschmack allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil, mit Kokosblütenzucker verleihst Du Deinen Kreationen eine leckere Karamellnote.

Zuckeralternative Dattelsirup

Bereits im alten Orient soll Dattelsirup eine wichtige Rolle gespielt haben. Zu Recht! Der Sirup besteht ausschließlich aus Datteln, die in Wasser eingekocht und anschließend konzentriert werden. Dattelsirup schmeckt leicht karamellartig. Aber Vorsicht, die Süßkraft der natürlichen dunklen Süße hat es in sich und stellt sogar den guten alten Haushaltszucker an die Wand. Hier lautet die Devise: Weniger ist mehr

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Übrigens: Du kannst den Sirup auch easy zu Hause selbst herstellen. Wie das geht? Einfach entsteinte Datteln in Wasser einlegen und einkochen lassen. Anschließend fein pürieren - fertig!

Mit Dattelsirup hebst Du nicht nur Deinem morgendlichen Tee eine unvergleichliche Süße. Der süße Sirup eignet sich auch super zum Backen und zum Süßen von Porridge.  Probiere außerdem einmal, Soßen und Suppen damit abzuschmecken. Geschmacksexplosion garantiert!


Zuckeralternative Xylit

Xylit, oder auch Birkenzucker genannt, gehört zu den Zuckeraustauschstoffen und wurde ursprünglich aus der Rinde von Birken gewonnen. Da die Gewinnung jedoch nicht sonderlich günstig war, wird er heute meist industriell aus Maiskolben gewonnen. Xylit hat eine ähnliche Süßkraft wie normaler Haushaltszucker und ist ebenfalls streufähig. In punkto Kalorien liegt Xylit allerdings vorne. Birkenzucker hat mit 240 kcal deutlich weniger Kalorien als normaler Haushaltszucker und beeinflusst den Blutzucker zudem deutlich weniger. 

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Hinweis: Xylit kann bei sehr hoher Dosierung zu Durchfall und Blähungen führen. Deshalb solltest Du zum einen Deine Verträglichkeit vorsichtig austesten und zum anderen keine zu großen Mengen der Zuckeralternative nutzen.

Verwendung von Xylit

Xylit ist ähnlich süß wie normaler Haushaltszucker und schmeckt auch fast so. Ein Pluspunkt, denn so kann er in der Regel 1:1 gegen den Haushaltszucker ausgetauscht werden. Diese Zuckeralternative eignet sich sehr gut zum Backen. Du kannst ihn aber auch bei der Herstellung von Marmelade, DIY Granola oder zum Süßen von Getränken verwenden. Wusstest Du, dass Xylit auch sehr häufig bei der Herstellung von Zahnpflege-Kaugummis genutzt wird?

Zuckeralternative Agavendicksaft

Als pflanzlicher Honigersatz ist Agavendicksaft vor allem bei den Veganern unter uns beliebt. Zudem enthält der Saft der Agave viele gesunde Mineralien und eignet sich aufgrund seiner hohen Löslichkeit besonders gut zum Süßen von Getränken. Im Gegensatz zu anderen Dicksäften ist Agavendicksaft weitgehend geschmacksneutral und weniger süß als Honig.

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Einfacher Test: Je dunkler die Farbe eines Sirups oder Dicksaftes ist, desto stärker ist sein Eigengeschmack.

Im Gegesatz zu normalem Haushaltszucker besticht Aganvendicksaft durch weniger Kalorien. Jedoch hat der süße Saft einen hohen Anteil an Fructose, weshalb Menschen, die unter einer Fructose-Unverträglichkeit leiden, lieber die Finger davon lassen sollten.

Verwendung von Agavendicksaft

Besonders für Getränke und flüssige Speisen oder Desserts ist der Dicksaft absolut empfehlenswert. Beim Backen solltest Du lieber nur einen Teil des Zuckers durch Agavendicksaft austauschen, da es aufgrund der dickflüssigen Konsistenz dazu kommen kann, dass Dein Kuchen zu flüssig wird. Alternativ kannst Du auch entsprechend die Flüssigkeitsmenge im Rezept etwas reduzieren. Probiers doch einfach mal aus!

Rezepte mit Zuckeralternativen

Gefüllte Crepes mit Obst

Puh, jetzt haben wir Dich mit ganz schön viel theoretischem Wissen versorgt. Wer jetzt Lust auf einen zuckerfreien Snack hat, sollte unbedingt aufpassen.  Wie wäre es z.B. mit gefüllten Crepes mit Obst? Dass das auch super ohne Haushaltszucker funktioniert, zeigen wir Dir gerne.

Zutaten für 8 Portionen:

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220 g Weizenmehl
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1 EL Agavendicksaft
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3 Eier
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400 ml Milch
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1 grüner Apfel
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4 EL Himbeeren, TK
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240 g Naturjoghurt
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1 Pr. Salz
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5 Pr. Kaffeekuss

Zubereitung:

1
Für den Teig das Mehl mit dem Agavendicksaft, den Eiern, der Milch, einer Prise Salz und einer Prise Kaffeekuss zu einem glatten Teig verarbeiten.
2
Eine Pfanne mit dem Öl einfetten und heiß werden lassen. Den Boden der Pfanne mit Teig bedecken und für ca. 1 Minute von jeder Seite ausbacken. Aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen. So mit dem restlichen Teig fortfahren.
3
Den Apfel waschen, vierteln und entkernen. Anschließend in feine Würfel schneiden. Die gefrorenen Himbeeren grob mit Hilfe einer Gabel zerstoßen.
4
Die Crepes mit dem Joghurt füllen und mit dem Obst sowie 4 Prisen Kaffeekuss toppen.

Du bist jetzt auf den Geschmack gekommen? Können wir gut verstehen. Wir haben Dir eine Reihe weiterer Rezepte zusammengestellt, die es dir ermöglichen, ohne Haushaltszucker genussvoll zu naschen.

Zuckeralternativen - Fazit

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Zuckeralternativen. Manche eignen sich besser für Menschen mit Diabetes oder Fruktoseintoleranz, bei anderen sollte man jedoch Vorsicht walten lassen. Generell bieten sich unzählige Möglichkeiten, seine Speisen zu süßen. Hier gilt aber ganz klar die Devise: Zuckeralternativen sind nicht per se gesund oder kalorienärmer als Haushaltszucker. Je nachdem, welches Ziel Du also verfolgst, solltest Du immer einen Blick auf die Nährwerte haben. Außerdem schlagen viele der Alternativen mit einem hohen Preis zu Buche.

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Unser Tipp: Verwende die Zuckeralternativen in Maßen und setze zudem auf die natürlichste Süße: Frisches Obst!

Du bist jetzt total on fire und möchtest noch mehr darüber erfahren, wie Du es schaffen kannst, in Zukunft weniger Zucker zu Dir zu nehmen? Dann solltest Du Dir unbedingt unseren Artikel "Machs einfach lecker: Weniger Zucker essen" anschauen. Dort erhältst Du einen kostenlosen Essensplaner, der Dich mit 7 zuckerfreien Rezepten ausstattet. Perfekt für alle Naschkatzen, die nicht auf süße Leckereien verzichten möchten. 

Das glaubst Du uns nicht? Dann lies hier alles nach:

- Süßende Lebensmittel und Süßungsmittel, bzfe.de, Aufgerufen zuletzt am 04.01.2021

- Agavendicksaft: Besser als Zucker, aber nicht immer die beste Alternative, smarticular.net

- Birkenzucker: Was ist das? Silke Brenner, Januar 2016

- Kokosblütenzucker, die Süsse aus der Kokosblüte, Zentrum der Gesundheit, 28.05.2018

- Schnell schlank und fit: Sechs gesunde Zuckeralternativen, Jasmin Pospiech, 28.02.18