Gemahlener Zimt in kleiner Schale mit zwei Zimtstangen daneben

Know How

Gewürzlexikon - Ceylon Zimt

Gibt es etwas besseres, als an einem kalten Sonntag nach Hause zu kommen und den Duft von frischem Zimtgebäck zu schnuppern? Wir glauben nicht! Ob leckere Zimtschnecken, Zimtbrötchen oder ein leckerer Pflaumencrumble, es gibt unzählige Leckereien, die mit dem süß-duftendem Zimt-Gewürz verfeinert werden. Der wohlige Duft und der liebliche Geschmack, der durch den zarten Zimt entfacht wird, ist einfach unbeschreiblich. Doch nicht nur in süßen Speisen glänzt das beliebte Gewürz, auch in deftigen Eintöpfen, indischen Dals oder im Obst-Kompott sorgt er für echte Geschmacks-Highlights

Steckbrief Zimt

    • Name: Ceylon Zimt
    • Wissenschaftlicher Name: Cinnamomum verum
    • Botanische Einordnung von Bärlauch: Sowohl Ceylon- als auch Kassia-Zimt werden der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae) und der Gattung Cinnamomum zugeordnet.
    • Anbaugebiete: Sri Lanka, Indien, China, Indonesien, Seychellen, Madagaskar, Jamaika, Martinique, Brasilien
    • Geschmack: fein, süß-holzig

Zimt wird aus der getrockneten Innenrinde des Ceylon- oder des Kassiabaumes gewonnen. Die Rinde wird dafür zunächst vom Stamm getrennt, getrocknet und schließlich in feinen Stücken mehrlagig ineinander gesteckt und von beiden Seiten zusammengerollt. Meistens rollt sich die Rinde allerdings schon von selbst zusammen. Bei dem Cassia Zimt wird hingegen nur ein einziges dickes Rindenstück von etwa 1-3 mm getrocknet und anschließend einseitig eingerollt. Die Zimtstangen können dann entweder als Geschmacksträger in den Kochtopf gegeben werden oder aber selber zu Pulver gerieben werden. Pulverisiert wird auch das klassische Zimt-Pulver, welches im Supermarkt zu finden ist. Jedoch enthält das selbst geriebene etwas mehr Aroma als das fertig gemahlene.

Tipp: Auch wenn es selbst gemahlen mehr Aroma hat, wird trotzdem davon abgeraten. Zimt ist super fein und findet daher leider in jeder kleinsten Pore einen Platz.

Wissenswertes über Zimt

Geschichtlicher Hintergrund von Zimt

Zimt wurde im 3 Jahrtausend v. Chr. aus China nach Mesopotamien exportiert und war sehr begehrt als Handelsgut. Zimt wurde damals noch nicht als Speisegewürz verwendet, sondern als Duftstoff. In den Tempeln des alten Roms wurden verbrannte Zimtstangen verwendet, um die Verbindung zum Himmel herzustellen und um den Besuchern einen wohlduftenden Aufenthalt zu ermöglichen. Der Duft von Zimt hat starke Auswirkungen auf die Stimmung und das Wohlbefinden. Seine Duftstoffe lösen im Gehirn Botenstoffe aus, die in uns Menschen emotionale und körperliche Reaktionen hervorrufen und Glückshormone ausschütten. 

Welche Aromen hat Ceylon Zimt?

Das einzigartige Zimtaroma bildet sich zum Großteil aus den ätherischen Ölen Eugenol (bis zu 10%, in den Blättern bis zu ca. 85%) und Zimtaldehyd (je nach Sorte bis zu 7%). Es hat insgesamt eine warm-süße Note und ist daher vor allem in der süßen Küche sehr beliebt. In getrocknetem Zimt sind etwa 2-4% ätherische Öle enthalten.

Was ist der Unterschied zwischen Ceylon und Kassia Zimt?

Kassia Zimt stammt anders als der Ceylon Zimt aus China. Der Kassiabaum ist zudem etwas größer und die Rinde wird nach der Ernte nur von einer Seite zu einer dicken Rolle zusammengerollt. Außerdem enthält Kassia Zimt im Gegensatz zu dem Ceylon Zimt eine höhere Menge an Cumarin. Dies ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der eine leicht heuartige Note mit sich bringt. Cumarin steht allerdings immer wieder in der Kritik. Es soll in größeren Mengen schädlich für Leber und Niere sein und daher nicht zu viel konsumiert werden. Wir empfehlen daher lieber auf Ceylon Zimt zurückzugreifen. Dieser enthält so wenig Cumarin, dass es keine Auswirkungen hat. 


Verwendung und Anwendung von Zimt

Verwendung von frischem Zimt

Zimt wird in Süßspeisen wie z.B in saftigen Zimtschnecken besonders gerne in der Kombination mit Vanille, Gewürznelken und Kardamon verwendet. Verwendet wird hier das reine Zimtpulver. Sein Geschmack ist nicht aufdringlich, sondern eine hervorragende Ergänzung zu süßen Zutaten. Der einzigartige Duft weckt wohlige Erinnerungen und Gefühle und wird daher besonders gerne in der gemütlichen Saison vom Herbst und Winter eingesetzt.

Verwendung in deftigen Speisen

Für Gerichte wie Rotkohl, Wild oder einen würzigen Eintopf empfiehlt es sich die ganze Zimtstange zu verwenden. Gebe die Stange einfach mit in den Topf und lasse das Aroma ziehen. Es gibt dem Gericht eine gewisse schwere und rundet es mit seinem besonderen Geschmack so richtig ab.

Verwendung in der internationalen Küche

Zimt ist nicht nur bei uns heiß begehrt, auch in der indischen und nordafrikanischen Küche hat der Zimt seinen festen Platz. In Indischen Masalas wird Zimt zum Beispiel gerne zusammen mit Bockshornklee, Pfeffer, Kreuzkümmel, Koriander, Ingwer, Anis, Nelken und mit Kümmel verwendet. Doch auch mit Chili, Pfeffer, Wacholder, Piment und Lorbeer wird Zimt gerne kombiniert. Speisen mit Zimt haben immer eine sehr wohltuende Wirkung und werden daher auch in der Ayurvedischen Küche viel verwendet. Ob ein wärmendes Linsen Daal oder ein Zimt-Porridge mit gedünstetem Apfel - hier findet das Zimt-Gewürz immer eine Anwendung.

Dosierungshilfe für Ceylon Zimt

Das reine Zimtpulver kannst Du ruhig in großzügigen Mengen verwenden. Im Gebäck, im Haferbrei oder im Kochtopf sind bis zu 1 TL Zimt vollkommen ok. Bei Gerichten, die länger kochen solltest du den Zimt allerdings erst etwas später hinzugeben. Wenn es zu lange mitgekocht wird, bildet sich mit der Zeit ein leicht bitterer Geschmack. Im Rotkohl, bei einem leckeren Weihnachtspunsch oder beim Kompott kochen, kannst Du auch die ganzen Zimtstangen hinzugeben. Nachdem das Aroma eine Weile gezogen hat, kannst Du sie ganz einfach wieder entnehmen und beim nächsten mal wieder verwenden.

Tipp: Als besonders qualitativ gelten die feinen, hellen Rinden, die zu dünnen Stangen gerollt wurden. 


Mit welchen Gewürzen harmoniert Ceylon Zimt besonders gut?

Muskat / Sternanis / Vanille / Kardamon / Ingwer / Koriander / Kümmel 


Welche Gewürze beinhalten Ceylon Zimt?


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Das glaubst Du uns nicht? Dann lies hier alles nach:
  1. Picantissimo - Das Gewürzhandbuch Katzer, Gernot; Fansa, Jonas 2007
  2. Gewürze: Das Standardwerk Dr. Manuela Mahn 17. 11. 2014