Stoffwechseldiät: Formen, Vor- und Nachteile

Ernährung

Stoffwechseldiät: Formen, Vor- und Nachteile

Hinter dem Begriff “Stoffwechseldiät” verbergen sich viele verschiedene Diätarten, die alle das Ziel „starke Gewichtsreduktion in kürzestes Zeit“ haben. Was genau das bedeutet, welche Vor- und Nachteile bzw. Risiken es gibt und wie eine Stoffwechseldiät sinnvoll gestaltet werden kann, verraten wir Dir hier.

Was ist eine Stoffwechseldiät und wie funktioniert sie?

Suchst Du online nach Stoffwechseldiät wirst Du viele verschiedene Einträge und Beschreibungen finden. Kein Wunder, ist die Bezeichnung doch lediglich ein Oberbegriff für eine Vielzahl von verschiedenen Diäten, die alle das Ziel haben, innerhalb von ca. zwei Wochen eine Gewichtsreduktion von bis zu zehn Kilogramm zu ermöglichen (so zumindest viele Werbeversprechen). Erreicht werden soll das durch den kurzfristigen und oft radikalen Umbau des Stoffwechsels. Doch was bedeutet das genau?

Eine Stoffwechseldiät basiert auf der Annahme, dass der Stoffwechsel jedes Menschen unterschiedlich funktioniert. Der Stoffwechsel selbst beschreibt den Prozess, wie unser Körper Nährstoffe aufnimmt und vor allem zu Energie weiterverarbeitet. Die einen haben einen schnellen Stoffwechsel mit einem hohen Grundumsatz, bei anderen arbeitet der Stoffwechsel langsamer oder Nährstoffe aus bestimmten Lebensmitteln werden nicht so gut verwertet. Wenn Du weißt, wie Dein Stoffwechsel funktioniert und welche Lebensmittel besonders gut oder schlecht verarbeitet werden, soll die entsprechende Stoffwechseldiät die Kalorien- und Fettverbrennung ankurbeln und zu einem schnellen Gewichtsverlust führen.

Grundregeln der Stoffwechseldiät

So unterschiedlich die individuellen Diäten sein können – einige Punkte haben die meisten jedoch gemeinsam:

    • Es wird vor allem auf Energie aus Kohlenhydraten verzichtet, so dass der Körper Energie aus eigenen Fettreserven generieren muss. Ähnlich funktioniert auch Low-Carb oder die Keto-Ernährung.

    • Deine Mahlzeiten sollten sehr viele Proteine enthalten, also Eiweiße.

    • Für den Diätzeitraum wird auf ein tägliches Kaloriendefizit gesetzt. Du verbrennst also mehr Kalorien, als Du zu dir nimmst.

    • Du darfst täglich drei Mahlzeiten zu Dir nehmen, aber keine Zwischenmahlzeiten.

    • Viel Sport bzw. tägliche Bewegung ergänzen den Diätplan.

Erlaubte und verbotene Lebensmittel

Da es unterschiedliche Stoffwechseldiäten gibt, ist die Liste der erlaubten und verbotenen Lebensmittel nicht so klar, wie bei anderen Diäten. Grundsätzlich kannst Du Dich aber an folgender Aufstellung orientieren:

Erlaubte Lebensmittel:

+
Mageres Fleisch und magerer Fisch, beispielsweise Huhn und Thunfisch
+
Kohlenhydratarmes Gemüse und Obst, beispielsweise Brokkoli, Pilze, Salate, Mangos und Heidelbeeren
+
Magerquark und magerer Hüttenkäse
+
Eier
+
Kräuter und Gewürze

Verbotene Lebensmittel:

+
Fetthaltiges Fleisch und fetthaltiger Fisch, wie Rind und Lachs
+
Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln und kohlhydratreiches Scheingetreide
+
Kohlenhydratreiches Obst, beispielsweise Bananen
+
Fette und Öle
+
Zucker, zuckerhaltige Süßspeisen, Getränke und Alkohol

Häufige Formen der Stoffwechseldiät

Um Dir einen Eindruck zu vermitteln, wie unterschiedlich Stoffwechseldiäten sein können, stellen wir Dir drei verschiedene Ernährungsformen vor, die sich mitunter sehr voneinander unterschieden:

Die Blutgruppen-Diät

Der Amerikaner Peter J. Adamo stellte die Theorie auf, dass Menschen je nach Blutgruppe bestimmte Lebensmittel besser verwerten können als andere. Die Blutgruppe 0 soll beispielsweise vor allem Fleisch, Fisch und Obst gut vertragen, Kuhmilchprodukte und Süßigkeiten eher weniger. Entsprechend dieser Erkenntnisse gestaltet sich der Ernährungsplan. Wissenschaftlich belegt sind diese Unterscheidungen nicht.

Die Turbo-Stoffwechsel-Diät

Bei dieser von einem Sportmediziner entwickelten Ernährungsform darfst Du verhältnismäßig viele Kohlenhydrate essen – allerdings nur zum Frühstück. Mittags stehen Fisch, Fleisch und Gemüse auf dem Plan, abends vor allem viele Proteine. Ergänzt wird die Diät durch viel (Wasser) trinken und täglich mindestens 30 Minuten Bewegung. Dabei steht der Muskelaufbau im Fokus.

Die Max-Planck-Diät

Hier gibt es einen extrem strengen Diätplan für eine Woche, der danach noch einmal wiederholt wird – Du dich also insgesamt zwei Wochen lang nach den Vorgaben ernährst. Die tägliche Kalorienzufuhr beschränkt sich dabei auf maximal 800 Kilogramm, wobei vor allem eiweißreiche Kost (Eier, Steaks und gekochter Schinken) auf dem Speiseplan stehen. Je nach Tag werden diese Zutaten durch ausgewähltes Gemüse und manchmal ein trockenes Brötchen am Morgen ergänzt. Ansonsten besteht das Frühstück immer nur aus schwarzem Kaffee oder Tee mit Zitrone, abends dürfen die Eiweiße beliebig um Naturjoghurt mit Obst ergänzt werden. Ein Gewichtsreduzierung von bis zu neun Kilogramm soll möglich sein.

Vorteile der Stoffwechseldiät

Aufgrund der Vielfältigkeit der Stoffwechseldiäten ist als Vorteil zu nennen, dass fast jeder eine passende Ernährungsform findet – je nachdem, ob Du lieber viel Sport machst, Dir das Kalorienzählen leichtfällt oder wenn Du bestimmte Lebensmittel ohnehin nicht verträgst oder magst. Da die Diäten auf maximal 14 Tage begrenzt sind, sind die Erfolgs- bzw. Durchhalte-Chancen relativ hoch. Apropros Erfolg: Sehr hoher Gewichtsverlust ist mit einer Stoffwechseldiät tatsächlich möglich – welches „Aber“ es dabei gibt, verraten wir Dir im nächsten Absatz bei den Nachteilen.

In Studien nachgewiesen ist außerdem, dass sich die Reduzierung von Kohlenhydraten positiv auf Stimmung und Leistungsfähigkeit auswirken kann. Zusammen mit klar strukturierten Mahlzeiten ohne Snacks zwischendurch, wird der Blutzuckerspiegel auf einem gleichmäßigen Niveau gehalten, so dass Heißhungerattacken und das sogenannte Mittagstief deutlich seltener sind.

Nachteile der Stoffwechseldiät

Wie bei jeder Diät, die auf den (extremen) Verzicht bestimmter Lebensmittel und Nährstoffe setzt, mahnen Kritiker, dass Dir Nährstoffe fehlen und somit Mangelerscheinungen auftreten können. Langfristig können sogar schwere Krankheiten begünstigt werden. Auch bzw. zusätzlich ist die manchmal sehr geringe Kalorienzufuhr ein Risiko: Du kannst dich kraftlos und müde fühlen – schlechte Voraussetzungen, wenn Du gleichzeitig jeden Tag Sport treiben sollst.

Die oben angesprochene Gewichtsreduktion ist außerdem oft nur von kurzer Dauer: Nicht nur, dass innerhalb der Diätphase vor allem viel körpereigenes Wasser (und kein Fett) verloren geht – sobald Du zu deiner eigentlichen Ernährung zurückkehrst, sind auch die Kilos schnell wieder da (plus das eine oder andere Extrapfund).

Langfristige Ernährungsumstellung statt Diät

Interessierst Du Dich dennoch für das Konzept einer Stoffwechseldiät und möchtest (langfristig) vielleicht etwas Gewicht verlieren oder Dich fitter fühlen, kannst Du Dir einige Ansätze dennoch zu Nutze machen – als langfristige Änderung deiner Ernährung und Deines Lebensstils. Regelmäßige Bewegung ist genauso empfehlenswert wie der bewusste Umgang mit Kohlehydraten bzw. zusätzlichem Zucker in Lebensmitteln und Getränken. Außerdem kann es durchaus Nahrungsmittel geben, die Du nicht oder nicht gut verträgst – unabhängig vom Gewicht. Häufige Intoleranzen gibt es zum Beispiel bei Gluten (Weizenprodukte) und Laktose (Milchprodukte).

Anregungen für die Küche

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