Kuhmilch vs. Pflanzenmilch - Vegane Alternativen im Vergleich

Ernährung

Kuhmilch vs. Pflanzenmilch - Vegane Alternativen im Vergleich

Pflanzliche Milchalternativen werden immer beliebter - doch woher kommt der Trend eigentlich? Wieso verzichten denn immer mehr Menschen auf die klassische Kuhmilch? Neben Unverträglichkeiten spielen auch Tierwohl und Klimaschutz eine immer größer werdende Rolle. Durch das stetig wachsende Angebot an pflanzlichen Alternativen ist es allerdings schwer, einen Überblick zu behalten. Aber keine Panik: wir unterstützen Dich dabei, die richtige Alternative für Deinen Geschmack zu finden und versorgen Dich natürlich mit jeder Menge leckeren Rezepten!

Welche Milchalternativen gibt es überhaupt?

​​Immer mehr Menschen verzichten auf die klassische Kuhmilch und greifen zu den pflanzlichen Alternativen. Sogar Menschen, die sich nicht rein pflanzlich ernähren, kommen auf den Geschmack und testen sich durch die verschiedenen Varianten. Du bist noch neu auf diesem Gebiet und auf der Suche nach der passenden Milchalternative? Wir helfen Dir bei deiner Wahl und klären Dich über die Besonderheiten der bekanntesten Sorten auf!

Hafermilch

Der Star unter den pflanzlichen Alternativen: Hafermilch! Die Variante aus Getreide wird immer beliebter und ist in nahezu jedem Supermarkt zu finden. Milch- und Sahnealternativen aus Hafer eignen sich besonders gut zum Kochen und Backen, da sie der Kuhmilch von der Konsistenz her am ähnlichsten sind. Durch ihren milden aber leicht getreidigen Geschmack passt sie auch perfekt zu Müsli und Porridge. Zum Abschluss fehlt nurnoch etwas Oatmeal Spice und schon hast du Dein perfektes Porridge gezaubert.

Während des Herstellungsprozesses verwandelt sich die Getreidestärke in Zucker, weshalb Hafermilch von Natur aus eine leichte Süße besitzt. Hafermilch ist reich an Ballaststoffen und hat mit nur einem Prozent einen sehr geringen Fettgehalt im Vergleich zur Vollmilch. Ein weiterer Pluspunkt: das Getreide kann in Europa angebaut werden. Durch den geringeren Energieverbrauch bei der Herstellung hat Hafermilch eine gute Ökobilanz und gilt als umweltfreundlichste Milchalternative.

Mandelmilch

Der Klassiker unter den Nussmilch-Alternativen! Mandelmilch wird als pflanzlicher Milchersatz immer beliebter, was möglicherweise auch am geringen Kohlenhydratgehalt liegt. Die Milchalternative eignet sich mit ihrem nussigen Aroma besonders gut für süße Rezepte und zum Backen.

Mandelmilch enthält lediglich 22 Kalorien pro 100 ml, die ungesüßte Variante kommt sogar nur auf 13 Kalorien pro 100 ml. Da von der Mandel tatsächlich nur ca. 5–10 % in der Milch landen, bleiben nur wenig Nährstoffe übrig. Ein Großteil der Mandeln, die für die Zubereitung verwendet werden, stammt aus Kalifornien. Besonders nachhaltig ist Mandelmilch deswegen nicht, da sie viel Wasser brauchen und die Transportwege sehr lang sind.

Sojamilch

Sojamilch gehört ebenfalls zu den Klassikern unter den Milchalternativen und gehört deshalb zum Standardsortiment der Supermärkte. Sojamilch wird aus der Sojabohne gewonnen und oft mit Calcium, Vitamin B12 und Zucker versetzt, um mit Kuhmilch vergleichbare Nährwerte zu erzielen. Der typische Eigengeschmack ist allerdings nicht jedermanns Sache. Die einen schätzen den getreidigen, teils auch nussigen Geschmack, den anderen schmeckt Sojamilch zu penetrant nach Bohnen. 

Sojamilch enthält rund 2% weniger Fett als Vollmilch, der Proteingehalt ähnelt jedoch dem Wert der Kuhmilch. Die hochwertigen Proteine aus der Sojabohne sind für den menschlichen Körper jedoch leichter zu verdauen. Ob im Kaffee, im Müsli, zum Backen oder Kochen: Sie ist vielfältig einsetzbar und lässt sich sogar aufschäumen.

+
Unser Tipp: Sojamilch mit Soja aus Europa und Bio-Siegel kaufen, dieses schützt zudem vor Gentechnik.

Reismilch

Auch Reismilch gehört zu den am weitesten verbreiteten Milchersatz-Drinks. Optisch erinnert sie zwar an Kuhmilch, als Eiweißquelle kann sie die tierische Milch jedoch nicht ersetzen. Ein Vorteil der Alternative: sie ist für viele Menschen bekömmlicher als Kuhmilch, da Reis leicht verträglich ist. Durch den hohen Anteil an komplexen Kohlenhydraten dient Reismilch außerdem als schneller Energielieferant.

Auch der Geschmack dieses Pflanzendrinks ist eher neutral, dabei aber leicht süßlich. Deshalb eignet sie sich vor allem für Süßspeisen aller Art oder zum Kochen von exotischen Rezepten.

Kokosmilch

Kokosmilch entsteht aus gepressten Kokosraspeln und hat einen deutlich höheren Fettgehalt als vergleichbare pflanzliche Ersatzprodukte. Deshalb ist Kokosmilch auch nicht unbedingt kalorienarm, allerdings handelt es sich um gesunde, ungesättigte Fettsäuren.

Sie kann gut als Ersatz für Sahne genutzt werden, in der asiatischen Küche ist Kokosmilch nicht mehr wegzudenken. Die cremige Konsistenz eignet sich optimal für Suppen und Currys. Außerdem verleiht sie Deinem Smoothie einen lecker exotischen Geschmack oder verfeinert Süßspeisen wie Milchreis.

Welche Alternativen gibt es sonst noch?

Die Liste der pflanzlichen Alternativen ist lang und wächst auch immer weiter. Der Markt für Ersatzprodukte boomt wie noch nie! Neben den vorgestellten Pflanzendrinks findest du in vielen Super- oder Biomärkten auch noch eine Vielzahl anderer Milchalternativen wie:

  • Erbsenmilch
  • Haselnussmilch
  • Cashewmilch
  • Dinkelmilch
  • Hanfmilch
  • Lupinenmilch

Nährwerte auf einen Blick

Je 100 g Kuhmilch Sojamilch Mandelmilch Hafermilch Reismilch Kokosmilch
Kalorien 46 36 22 38 51 176
Kohlenhydrate 4,8 1,8 2,8 6,0 9,8 2,5
Eiweiß 3,4 3,4 0,5 0,6 0,1 1
Fett 3,8 1,9 1,1 1,4 1,0 20


Warum werden Milchalternativen denn immer beliebter? 

Die verschiedenen Milchalternativen liegen voll im Trend - aber wieso eigentlich? Wo genau liegen denn die Vorteile der Pflanzendrinks gegenüber Kuhmilch?

1
Unverträglichkeiten: Ein großer Unterschied zwischen Kuhmilch und den pflanzlichen Alternativen liegt im enthaltenen Zucker. Lediglich Kuhmilch enthält Milchzucker (Laktose), auf den viele Menschen mit Unverträglichkeiten reagieren. Pflanzenmilch dagegen ist von Natur aus laktosefrei und leicht verträglich.
2
Tierwohl: Natürlich spielen auch ethische Gründe eine wichtige Rolle bei der Wahl für pflanzliche Alternativen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane Ernährung und sprechen sich gegen jegliches Tierleid aus. Moralische Aspekte können also ebenfalls ein Grund sein, die Kuhmilch durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen.
3
Ökobilanz: Ein weiterer Vorteil der veganen Alternativen ist die bessere Ökobilanz. Kuhmilch verbraucht in ihrem Verarbeitungsprozess nicht nur viel Wasser, sondern verursacht auch jede Menge Treibhausgase. Bei den pflanzlichen Alternativen sieht die Bilanz meist besser aus, jedoch bestehen hier von Sorte zu Sorte auch große Unterschiede. Die Herstellung von Mandel- und Reismilch zum Beispiel erfordert ebenfalls sehr große Wassermengen. Positiv hinsichtlich der Umweltbilanz schneidet insbesondere die Hafermilch ab. Das Getreide wird lokal produziert, wodurch Wasser und Transportemissionen gespart werden.
4
Geschmack: Der Aspekt des Geschmacks darf natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden. Viele stehen einfach auf den leicht getreidigen oder nussigen Geschmack der Pflanzenmilch. Zu vielen Gerichten passt diese Note aber auch einfach perfekt.
+
Unser Tipp: Einfach mal Dein Porridge mit Hafermilch zubereiten, den Kuchen mit Mandelmilch backen und das Curry mit Kokosmilch verfeinern. Also wenn das keine perfect Matches sind!

How to: Hafermilch selber machen

Du hast Hafermilch bisher immer nur fertig im Supermarkt gekauft? Dann wird es aber höchste Zeit, mal Deine eigene Hafermilch herzustellen! Keine Angst: das Ganze ist spielend leicht und spart nicht nur Verpackung, sondern auch Geld. Alles, was du benötigst sind 3 Zutaten, die du wahrscheinlich sowieso schon zuhause hast - also Schluss mit den Ausreden!

Zutaten für 1 l Hafermilch:

  • 100 g Haferflocken
  • 1 l Wasser
  • 1 Pr. Salz

Und so einfach machst du deine Hafermilch selbst:

1
Gib alle Zutaten in eine große Schüssel und decke diese mit einem Handtuch ab. Warte, bis die Haferflocken das Wasser aufgesogen haben - das sollte zwischen 5 - 10 Minuten dauern.
2
Als nächstes nimmst du ein dünnes Leinentuch zur Hand und lässt das Haferflocken-Wasser Gemisch durch das Tuch in einen Behälter laufen. Und das wars auch schon: deine selbstgemachte Hafermilch ist fertig!
3
Fülle sie anschließend am besten in eine luftdichte Flasche und lagere sie im Kühlschrank.

Achtung: Deine selbstgemachte Hafermilch hält sich nicht so lange wie die gekaufte Variante aus dem Supermarkt. Das liegt daran, dass diese noch zusätzlich erhitzt und weiterverarbeitet wird. Jedoch gehen bei diesem Prozess auch wichtige Mineralstoffe verloren, die in deiner selbstgemachten Hafermilch noch enthalten sind. Juhu, ein weiterer Pluspunkt!

Deine Hafermilch ist dir nicht süß genug? Kein Problem, du kannst nach Belieben Agavendicksaft oder eine Vanilleschote hinzufügen. Hier sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt!

Tipp: Schmeckt mit einer Prise Kakaokuss oder Ceylon Zimt super lecker!


Welche Milchalternative eignet sich am Besten für Kaffee?

Sojamilch gehörte zu den ersten Milchalternativen, die einen Platz in den Großstadt-Cafés gefunden haben. Sie lässt sich von Natur aus problemlos aufschäumen und macht im Cappuccino eine sehr gute Figur.

Während Sojamilch lange die Nummer 1 der beliebtesten Milchalternativen im Kaffee war, läuft Hafermilch ihr mittlerweile den Rang ab. Die natürliche Süße und der leicht getreidige Geschmack macht sich aber auch sehr gut im Cappuccino.

Mandelmilch können wir im Kaffee dagegen eher nicht empfehlen, sie tendiert zum Ausflocken. Auch Reismilch ist für Cappuccino oder Latte Macchiato weniger geeignet, da sie sich schlecht aufschäumen lässt.

+
Tipp: Viele Milchalternativen gibt es mittlerweile auch schon als Barista-Edition, die sich besonders gut aufschäumen lassen. Teste Dich einfach mal durch die verschiedenen Sorten und Du wirst bestimmt die perfekte Alternative für Deine liebste Kaffee-Kreation finden!

Leckere Rezepte mit Pflanzenmilch 

Abschließend lässt sich festhalten: es gibt es nicht die eine perfekte Milchalternative. Es kommt darauf an, worauf Du Wert legst oder wofür Du sie benutzen möchtest. Wie wäre es mit einer cremigen Pasta mit Spinat und Kichererbsen? Oder bist du ein echter Käse-Fan? Dann solltest Du unserem veganen Mac and Cheese Rezept mal eine Chance geben! Für etwas mehr orientalischen Geschmack legen wir Dir unser Linsencurry ans Herz.

Also lieber Spice-Buddy, fest steht: die Meinungen über die verschiedenen Pflanzendrinks unterscheiden sich stark - es ist und bleibt eben eine reine Geschmackssache!

Und abschließend noch gute Nachrichten für alle, die sich rein pflanzlich ernähren - in unserer Rezeptsammlung für vegane Gerichte werdet Ihr mit Sicherheit fündig. Wir versorgen Euch mit tollen Rezepten, die auch ohne tierische Produkte super lecker sind - also ab in die Küche und viel Spaß beim Nachkochen!